Geodetic Institute Hanover Abschlussarbeiten
Methoden der Leerstandserfassung im ländlichen Raum - Erarbeitung geeigneter Vorgehensweisen und beispielhafte Darstellung in GIS

Methoden der Leerstandserfassung im ländlichen Raum - Erarbeitung geeigneter Vorgehensweisen und beispielhafte Darstellung in GIS

Led by:  Nina Streibel, Alexandra Weitkamp
Team:  Keno Bakker
Year:  2010
Duration:  2010
Is Finished:  yes

Der ländliche Raum ist durch den landwirtschaftlichen Strukturwandel und zunehmend durch die Folgen des demographischen Wandels geprägt. Diese veränderten sozialen und ökonomischen Rahmenbedingungen führen dazu, dass viele Dörfer unter Bevölkerungsverlust, einer unausgewogenen Altersstruktur und dem Abbau öffentlicher und privater Einrichtungen und Dienstleistungen leiden. Die Folge sind leer stehende Gebäude, die häufig das Bild der Ortskerne und ihre Funktion beeinträchtigen. Um diesen Entwicklungen entgegenzuwirken, erarbeitet die Dorfentwicklung Entwicklungsziele und Leitbilder. Die Ausrichtung der Planung auf die Umnutzung von leer stehenden Gebäuden erfordert eine Erfassung der aktuellen aber auch der zukünftig leer stehenden Gebäude. Zu diesem Zweck werden verschiedene Methoden angewendet, die meist aus dem Stadtumbau kommen und nicht oder nur wenig auf den ländlichen Raum und damit insbesondere nicht auf landwirtschaftliche Gebäude ausgerichtet sind.

Vor diesem Hintergrund arbeitet Herr Bakker, welche Methoden geeignet erscheinen und inwiefern sie ggf. den besonderen Rahmenbedingungen angepasst werden müssen. Mit Hilfe einer Nutzwertanalyse beurteilt er als effektivste Methode die Abfrage der Einzeleigentümer am Ort. Diese Methode erlaubt es, dezidiert Leerstände und Mindernutzungen von Wohn- aber auch Nebengebäuden festzustellen. Daneben erweisen sich für die Wohngebäude im ländlichen Raum die Auswertung des Melderegisters sowie von Daten Ver- und Entsorger als zielführend. Für landwirtschaftliche Gebäude beurteilt er zudem die Methoden der Befragungen von Einzeleigentümer per Post, die Nutzung von Expertenwissen und Begehungen vor Ort als sehr positiv.

Zur Visualisierung von strukturellem und potentiellem Leerstand erfolgt beispielhaft an einem niedersächsischen Dorf eine Implementierung vorhandener Daten im GIS. Durch Attribuierung und Auswertung werden Leerstände klassifiziert und visualisiert. Durch Einbindung von Luftbildern wird das zukünftig mögliche „Brachfallen“ des Ortes simuliert.