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Bundesförderung in Aussicht: Hannoversches Konsortium will Chancen von 5G bei der Digitalisierung ausloten

Bundesförderung in Aussicht: Hannoversches Konsortium will Chancen von 5G bei der Digitalisierung ausloten

© IKG/M. Sester

Im 5G-Innovationswettbewerb des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) sind Fördermittel von bis zu vier Millionen Euro für das Projekt 5GAPS („5G Access to Public Spaces“) in Hannover reserviert, wie die Landeshauptstadt Hannover unter Berufung auf Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer kürzlich mitteilte. An dem Projektantrag, den die Landeshauptstadt gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern aus Wirtschaft und Wissenschaft erarbeitet hat, sind auch Frau Prof. Dr.-Ing. Monika Sester, Institut für Kartographie und Geoinformatik, und Herr Prof. Dr.-Ing. Steffen Schön, Institut für Erdmessung beteiligt.

Der neue Mobilfunk-Standard 5G ermöglicht die Übertragung höherer Datenmengen. Das Projekt 5GAPS möchte diese Eigenschaft von 5G nutzen, um Teile des öffentlichen Raums in Hannover als digitalen Zwilling nachzubilden, der sich in Echtzeit aktualisiert.

Das Institut für Kartographie und Geoinformatik plant in dem Projekt die Datenerfassung und die Modellierung dieser digitalen Welt zu übernehmen. "Wir bringen unsere Forschung und Erfahrung in der dynamischen Abbildung der Umwelt mit und können so ein Reallabor erstellen, das die Bewirtschaftung und Nutzung von Räumen flexibler macht – zum Wohl aller", sagt Prof. Monika Sester. Prof. Schön vom Institut für Erdmessung möchte die Möglichkeiten von 5G für die genauere Positionierung untersuchen.

Eine denkbare Anwendung für diese virtuelle Welt läge in der flexibleren Nutzung von Flächen im öffentlichen Raum – zum Beispiel bei der Vermietung von Parkplätzen: "Wenn ich in einem Stadtteil wohne, wo Parkplätze Mangelware sind, könnte ich tagsüber meinen Parkplatz vermieten, indem ich in der virtuellen Welt genau den Bereich angebe, der mir gehört, und ihn dann für die von mir festgelegte Zeit vermieten", erklärt Prof. Monika Sester. "Wenn der Platz etwas größer ist, könnte ich es sogar so anlegen, dass wahlweise zwei kleiner Fahrzeuge dort parken können." Insgesamt soll der dynamische digitale Zwilling als Grundlage für eine Vielzahl von Anwendungen und der Entwicklung neuer Geschäftsmodelle durch 5G-Technologie dienen.

Verteilt über ganz Deutschland wurden zunächst 10 Projekte ausgewählt, die mit finanzieller Unterstützung vom Bund ihre Konzepte umsetzen werden. Nun können bis zu 50 weitere Kommunen Förderanträge stellen, um die schon für sie reservierten Fördermittel abzurufen.

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