Geodätisches Institut Hannover Studium Studentische Projekte
Innenstadtentwicklung Hannover City 2020+

Innenstadtentwicklung Hannover City 2020+

Betreuung:  W. Voß, A. Weitkamp, S. Zaddach, H. Vollmer
Bearbeitung:  S. Arand, K. Bakker, J. Bannert, C. Diehm, K. Friess
Jahr:  2011
Laufzeit:  2011-2012

Abbildung: Blick vom Parkplatz auf das DGB-Gebäude

Projektbeschreibung

Das Projektseminar „Hannover City 2020+“ hatte das Ziel, für den Bereich des Klagesmarktes eine rentable Inwertsetzung mit Fokus auf Wohnen aufzuzeigen. Der Klagesmarkt, der momentan vornehmlich dem ruhenden Verkehr dient (s. Abbildung), gehört zu den im Prozess Hannover City 2020+ herausgearbeiteten Interventionsstandorten. Diese bedürfen einer neuen städtebaulichen Entwicklung und sollen „aktiver, lebendiger und schöner“ werden. Die Stadt Hannover hat in einem internationalen städtebaulichen Wettbewerb Planungsentwürfe erarbeiten lassen, die Grundlage für die Arbeiten des Projektseminars waren. Die Gebäudearchitektur wurde unverändert dem Siegerentwurf des städtebaulichen Wettbewerbs entnommen.

Basierend auf einer Standort- und Marktanalyse wurde eine optimierte Nutzung der Gebäudekomplexe am Klagesmarkt abgeleitet: Hochwertiges Etagenwohnen, Reihenhäuser und Punkthäuser kombiniert mit Gastronomie im Erdgeschoss wäre daraus zu empfehlen (s. Abbildung). Aus diesen Ergebnissen wurden verschiedene Planungsvarianten und Szenarien erarbeitet, die sich u. a. mit dem Tiefbunker im südlichen Bereich auseinandersetzen. Diese Varianten wurden hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Umsetzung untersucht. Als wirtschaftlich am rentabelsten erwies sich beispiels-wiese die Variante, in der im südlichen Bauabschnitt der Bunker entkernt, an gleicher Stelle eine Tiefgarage mit zwei Untergeschossen gebaut wird und auf Gastronomie im Erdgeschoss verzichtet wird. Darüber hinaus ergaben die Untersuchungen, dass es sinnvoll wäre, ein zusätzliches Obergeschoss zu bauen.

Das Projekt hat gezeigt, dass die bislang unter Wert genutzte öffentliche Fläche am Klagesmarkt sehr viel Potenzial bietet. Es konnte eine Variante ermittelt werden, die wirtschaftlich umsetzbar ist. Mit einer Inwertsetzung des Klagesmarktes bestehen gute Chancen, dass auch im Umfeld Investi-tionen getätigt werden, sodass das Umfeld in direkter Nähe zum Klages-markt positiv beeinflusst werden könnte.

Abbildung: Gebäudearten und Nutzungen im Erdgeschoss und der geplanten Neubauten am Klagesmarkt mit ABgrenzung der Außenfläche

Im Rahmen des Projektseminars wurde am 02.11.2011 eine Exkursion nach Frankfurt/Main durchgeführt. Ziel war es, die Innenstadtentwicklung von Frankfurt kennenzulernen und einen Vergleich zu den hannoverschen Aktivitäten tätigen zu können. Im Stadtplanungsamt wurden der Projektgruppe zunächst die Situation in der Frankfurter Innenstadt und die geplanten Veränderungen vorgestellt. Anschließend stellten die Mitarbeiter verschiedene Bereiche der Innenstadt vor, die entwickelt werden sollen. Die Innenstadt ist Wohn- und Arbeitsort und ihre Attraktivität von besonderer Bedeutung für die in Frankfurt lebenden Menschen. Bei der Weiterentwicklung sollen städtebauliche Qualitäten bewahrt, Problemfelder planerisch bewältigt und neue Potenziale der Weiterentwicklung genutzt werden.

Im Anschluss an die Präsentation wurden Teile der Innenstadt besichtigt und insbesondere im Kontext des Neubaus der Europäischen Zentralbank und des Ostbahnhofes betrachtet. Hier sollen entstandene Konfliktpotenziale durch Nutzungsmischen u.ä. entschärft werden. Abschließend wurde die Innenstadt mit dem Dom/Römerareal und dem Projekt der Rekonstruktion von Teilen der Altstadt besichtigt sowie die Zeil als Haupteinkaufsmeile erlebt.